Kommunikation ist einer der Schlüssel zur Verkehrssicherheit CDU-Vortragsveranstaltung: “Radverkehr in den Kommunen”
Die Bürgervorträge des CDU Stadtverbandes Bad Neuenahr-Ahrweiler (BN-AW) wurden in der vergangenen Woche im Restaurant „Eifelstube“ im Stadtteil Ahrweiler fortgesetzt. Der Referent Dipl.-Ing. Michael Vieten, Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft Stolz mgH Neuss, widmete sich dem Thema „Neue Formen der Mobilität — Stärkung des Radverkehrs in den Kommunen“. Seit mehr als 50 Jahren betreut und berät das Unternehmen ihre Kunden bei Fragen der Mobilitäts‑, Verkehrs- und Straßenplanung. In den Büros in Neuss, Berlin, Wuppertal und Köln entwickeln sie Konzepte und begleiten Projekte bis zur finalen Umsetzung – mit allen Aufgabenstellungen rund um Verkehr und Mobilität bis hin zum Radtourismus. Das Planungsbüro ist für alle Ebenen der öffentlichen Hand vom Bund bis zur Kommune sowie für Unternehmen, Verbände, Vereine und Einzelpersonen tätig. Stadträtin Dr. Annette Gies begrüßte für den CDU Stadtverband BN-AW die zahlreich erschienenen Besucher. Michael Vieten erklärte, dass zu seinem Unternehmensbereich seit kurzem auch ein Büro für Kommunikation gehört, das seinen Unternehmens-Kernbereich sinnvoll ergänze: “Beteiligung und Kommunikation ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Bei aller Planung muss der Mensch und die Verkehrsräume im Mittelpunkt stehen.” Sein Mobilitätskonzept schließt alle Verkehrsmittel inklusive Fußgänger ein unter dem Motto des Miteinander. Anschaulich führte Vieten schlecht konstruierte Lösungen von Radwegen und Verkehrswegen vor. “Bekommen wir eine Verkehrssituation hin, die für Fahrradfahrer und Auto- Qualität und Sicherheit bietet?” Vieten betonte, dass der Verkehr wie z.B. durch E‑Scooter vielfältiger geworden ist und präsentierte den Raumbedarf den die verschiedenen Verkehrsmittel im fahrenden und parkenden Zustand einnehmen. Die Vergrößerung der Automaße und neue Verkehrsmittel wie E‑Bikes stellen die Verkehrsplaner vor neue Probleme. Parkprobleme in Großstädten könnten durch Benutzung von nachts unbenutzten Supermarktplätzen als Anwohnerparken genutzt werden. Vieten betrachtete auch die unterschiedlichen gesundheitsfördernden Effekte der einzelnen Verkehrsarten sowie die Auswirkungen auf den Klimawandel und die Entwicklung der Kosten. “Nahmobilität beinhaltet nicht nur den Aspekt der Fortbewegung, sondern auch die Lebensqualität in einer Stadt”, so Vieten. Die Mobilitätsbedürfnisse der Verkehrsteilnehmer hätten sich im Laufe der Zeit aufgrund veränderter Berufsperspektiven drastisch erweitert. “Nur 16 Prozent unserer Fortbewegung mit dem Auto sind durch den Weg zur Arbeit bedingt”. Vieten betonte das Verkehrssterblichkeit erheblich über mangelnden Abstand definiert sei. “80 Prozent der Arbeitspendelwege deutschlandweit sind unter 25 Kilometer, 50 Prozent sogar unter 10 Kilometern, 25 Prozent unter 5 Kiometern.” Auch sichere und hochwertige Abstellmöglichkeiten seien heute bei teuren E‑Bikes immer mehr gefragt. Vieten stellte Fahrradmodellstädte wie Groningen, Kopenhagen und Amsterdam mit ihren Möglichkeiten vor. Verschiedene Lösungsmöglichkeiten der Verkehrsgestaltung wurden ausführlich vorgestellt. “Nehmen Sie den Verkehrsteilnehmer mit, mit seinen Wünschen und Vorstellungen. Dies kann auch spielerisch in Workshops geschehen”, so Vieten. Eine lebhafte Diskussion entfaltete sich im Anschluss an den Vortrag über Fahrradstreifen, Kombinationsmöglichkeiten von Rad- und Fußgängerwegen sowie über die besondere Topgraphie des Ahrtales und seiner Verkehrsgestaltung. Der nächste Vortrag der CDU-Bürgergespräche findet am Dienstag, 6. Juni 2023, 19.00 Uhr im Hotel “Stern” in Ahrweiler zum Thema „Wie funktionieren Energiemärkte und der Energiepreisdeckel?“. Referent ist Dirk-Siegfried Hübner.