26. August 2024

Klimaanpassungskonzept

Unse­re Erde ist rund. Unse­re Erde umkreist die Son­ne. Unse­re Erde steckt mit­ten in einem men­schen­ver­ur­sach­ten Kli­ma­wan­del. Das sind drei unum­stöß­li­che Wahr­hei­ten, über die in der Wis­sen­schaft welt­wei­ter Kon­sens besteht.

Ange­sichts der zu erwar­ten­den Aus­wir­kun­gen auf unser Kli­ma­sys­tem kann man leicht Angst bekommen.

Dar­auf kann man unter­schied­lich reagie­ren. Man kann die Augen ver­schlie­ßen, sich an selbst­er­nann­te Exper­ten klam­mern, die eine ande­re Mei­nung ver­tre­ten und eine beque­me Lüge auf­bau­en, in der man nicht han­deln muss. Damit kann man sogar auf Stim­men­fang gehen. Sol­che Exper­ten fin­det man zu allen drei ange­spro­che­nen Wahr­hei­ten, mit unter­ein­an­der ähn­li­cher wis­sen­schaft­li­cher Grundlage.

Wir als CDU Frak­ti­on wol­len ver­ant­wor­tungs­vol­le Poli­tik betrei­ben. Das bedeu­tet, auch unbe­que­me Wahr­hei­ten anzu­er­ken­nen. Zu sehen, was in der Welt pas­siert. Das her­un­ter­zu­bre­chen dar­auf, was es für uns hier kon­kret bedeu­tet. Und dar­aus wirk­sa­me Hand­lun­gen ableiten.

So wol­len wir als Stadt Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler reagieren.

Das Kli­ma­an­pas­sungs­kon­zept

Das vor­lie­gen­de Kli­ma­an­pas­sungs­kon­zept bie­tet genau dafür die Grund­la­ge. Es spannt den Bogen von der glo­ba­len Ent­wick­lung auf unse­re kon­kre­ten Gege­ben­hei­ten vor Ort. Es zeigt in vol­ler the­ma­ti­scher Brei­te, womit wir in der Kli­ma­kri­se rech­nen müs­sen und wie wir dar­auf jetzt und in Zukunft reagie­ren können. 

Wie wir ange­sichts zuneh­men­der Wet­ter­ex­tre­me unse­re Stadt und unse­re Ahr glei­cher­ma­ßen auf Stark­re­gen, als auch auf län­ge­re Dür­re­pe­ri­oden vor­be­rei­ten kön­nen. Wie wir gesun­de Wäl­der erhal­ten. Wie wir durch Begrü­nung und Schat­ten unse­re Innen­städ­te auch an hei­ßen Tagen zu Wohl­fühlor­ten machen kön­nen. Wie wir an ganz hei­ßen Tagen vul­nerable Men­schen schüt­zen kön­nen. Wie wir Kli­ma­schutz, also die Ver­mei­dung oder das Ein­fan­gen von Treib­haus­ga­sen und Kli­ma­an­pas­sung, also die Reak­ti­on auf die Fol­gen, die wir nicht mehr abwen­den kön­nen, unter einen Hut bekommen. 

Bür­ger­be­tei­li­gung und Umsetzung

Das Kon­zept wur­de nicht von oben her­ab vor­ge­ge­ben, son­dern unter akti­ver Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger unse­rer Stadt ent­wi­ckelt. Es spricht nicht zuletzt mit einem kla­ren Bekennt­nis zu mehr Begrü­nung, Beschat­tung und Ent­sie­ge­lung vie­len Ein­woh­nern und Ein­woh­ne­rin­nen aus der Seele.

Die Umset­zung der vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men geht also nicht mit Ein­schrän­kun­gen ein­her, son­dern wird unse­re Stadt auch kurz­fris­tig schon für alle lebens­wer­ter machen und dabei Tou­ris­mus und Ein­zel­han­del stär­ken. Lang­fris­tig sichern wir damit die Lebens­qua­li­tät in unse­rer Stadt, sodass man hier auch in 10, 20 oder 30 Jah­ren mög­lichst ohne Ein­schrän­kun­gen leben, arbei­ten und Urlaub machen kann.

Auf­ruf zur Gemeinschaftsleistung

Um die­se Zie­le zu errei­chen, braucht es eine gemein­sa­me Anstren­gung. Die Stadt wird vie­le der Maß­nah­men selbst umset­zen oder zur Umset­zung brin­gen. Ihre lang­fris­ti­gen Ambi­tio­nen unter­streicht sie unter ande­rem durch das „Kli­­ma-Team“, das bereits aus vier enga­gier­ten Mit­ar­bei­ten­den besteht.

Wir hier im Stadt­rat ste­hen mit in der Ver­ant­wor­tung, die Maß­nah­men zur Kli­ma­an­pas­sung in alle poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen ein­flie­ßen zu las­sen. Es gilt auch, die ver­füg­ba­ren Mit­tel durch­dacht und effek­tiv zum größt­mög­li­chen Effekt einzusetzen.

Doch auch die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sind gefragt. Die­ses The­ma betrifft uns alle, und wir alle kön­nen und soll­ten einen Bei­trag dazu leis­ten. Sei es durch die Teil­nah­me an För­der­pro­gram­men wie der Ent­sie­ge­lung von Schot­ter­gär­ten, durch mehr Begrü­nung auf pri­va­ten Flä­chen, dem Ein­brin­gen von Ideen oder durch all­täg­li­che Ent­schei­dun­gen, die zu mehr Nach­hal­tig­keit beitragen.

Schluss

Ja, die Kli­ma­kri­se stellt uns vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Doch das vor­lie­gen­de Kon­zept zeigt, dass die Anpas­sung unse­rer Stadt an das sich wan­deln­de Kli­ma nicht nur not­wen­dig, son­dern auch chan­cen­reich ist. Die CDU-Frak­­ti­on steht hin­ter die­sem Kon­zept und wird die Umset­zung der Maß­nah­men aktiv unterstützen. 

Wir stim­men der Sit­zungs­vor­la­ge zu. Selbst­re­dend tra­gen wir den gemein­sa­men Ände­rungs­an­trag mit.

Der heu­ti­ge Beschluss soll klar machen, dass Kli­ma­an­pas­sung nicht hin­ten abfal­len darf, son­dern in Ent­schei­dun­gen, ins­be­son­de­re bau­li­cher Art, von essen­ti­el­ler Bedeu­tung ist. Die For­mu­lie­rung muss ent­spre­chend deut­lich sein, aber auch noch die Berück­sich­ti­gung ande­rer Fak­to­ren wie Bar­rie­re­frei­heit, Kos­ten und Kli­ma­schutz erlau­ben. Den Ände­rungs­an­trag Schär­fung ein­zel­ner For­mu­lie­run­gen sehen wir vor die­sem Hin­ter­grund als eine posi­ti­ve Ergänzung.