Klimaanpassungskonzept
Unsere Erde ist rund. Unsere Erde umkreist die Sonne. Unsere Erde steckt mitten in einem menschenverursachten Klimawandel. Das sind drei unumstößliche Wahrheiten, über die in der Wissenschaft weltweiter Konsens besteht.
Angesichts der zu erwartenden Auswirkungen auf unser Klimasystem kann man leicht Angst bekommen.
Darauf kann man unterschiedlich reagieren. Man kann die Augen verschließen, sich an selbsternannte Experten klammern, die eine andere Meinung vertreten und eine bequeme Lüge aufbauen, in der man nicht handeln muss. Damit kann man sogar auf Stimmenfang gehen. Solche Experten findet man zu allen drei angesprochenen Wahrheiten, mit untereinander ähnlicher wissenschaftlicher Grundlage.
Wir als CDU Fraktion wollen verantwortungsvolle Politik betreiben. Das bedeutet, auch unbequeme Wahrheiten anzuerkennen. Zu sehen, was in der Welt passiert. Das herunterzubrechen darauf, was es für uns hier konkret bedeutet. Und daraus wirksame Handlungen ableiten.
So wollen wir als Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler reagieren.
Das Klimaanpassungskonzept
Das vorliegende Klimaanpassungskonzept bietet genau dafür die Grundlage. Es spannt den Bogen von der globalen Entwicklung auf unsere konkreten Gegebenheiten vor Ort. Es zeigt in voller thematischer Breite, womit wir in der Klimakrise rechnen müssen und wie wir darauf jetzt und in Zukunft reagieren können.
Wie wir angesichts zunehmender Wetterextreme unsere Stadt und unsere Ahr gleichermaßen auf Starkregen, als auch auf längere Dürreperioden vorbereiten können. Wie wir gesunde Wälder erhalten. Wie wir durch Begrünung und Schatten unsere Innenstädte auch an heißen Tagen zu Wohlfühlorten machen können. Wie wir an ganz heißen Tagen vulnerable Menschen schützen können. Wie wir Klimaschutz, also die Vermeidung oder das Einfangen von Treibhausgasen und Klimaanpassung, also die Reaktion auf die Folgen, die wir nicht mehr abwenden können, unter einen Hut bekommen.
Bürgerbeteiligung und Umsetzung
Das Konzept wurde nicht von oben herab vorgegeben, sondern unter aktiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt entwickelt. Es spricht nicht zuletzt mit einem klaren Bekenntnis zu mehr Begrünung, Beschattung und Entsiegelung vielen Einwohnern und Einwohnerinnen aus der Seele.
Die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen geht also nicht mit Einschränkungen einher, sondern wird unsere Stadt auch kurzfristig schon für alle lebenswerter machen und dabei Tourismus und Einzelhandel stärken. Langfristig sichern wir damit die Lebensqualität in unserer Stadt, sodass man hier auch in 10, 20 oder 30 Jahren möglichst ohne Einschränkungen leben, arbeiten und Urlaub machen kann.
Aufruf zur Gemeinschaftsleistung
Um diese Ziele zu erreichen, braucht es eine gemeinsame Anstrengung. Die Stadt wird viele der Maßnahmen selbst umsetzen oder zur Umsetzung bringen. Ihre langfristigen Ambitionen unterstreicht sie unter anderem durch das „Klima-Team“, das bereits aus vier engagierten Mitarbeitenden besteht.
Wir hier im Stadtrat stehen mit in der Verantwortung, die Maßnahmen zur Klimaanpassung in alle politischen Entscheidungen einfließen zu lassen. Es gilt auch, die verfügbaren Mittel durchdacht und effektiv zum größtmöglichen Effekt einzusetzen.
Doch auch die Bürgerinnen und Bürger sind gefragt. Dieses Thema betrifft uns alle, und wir alle können und sollten einen Beitrag dazu leisten. Sei es durch die Teilnahme an Förderprogrammen wie der Entsiegelung von Schottergärten, durch mehr Begrünung auf privaten Flächen, dem Einbringen von Ideen oder durch alltägliche Entscheidungen, die zu mehr Nachhaltigkeit beitragen.
Schluss
Ja, die Klimakrise stellt uns vor große Herausforderungen. Doch das vorliegende Konzept zeigt, dass die Anpassung unserer Stadt an das sich wandelnde Klima nicht nur notwendig, sondern auch chancenreich ist. Die CDU-Fraktion steht hinter diesem Konzept und wird die Umsetzung der Maßnahmen aktiv unterstützen.
Wir stimmen der Sitzungsvorlage zu. Selbstredend tragen wir den gemeinsamen Änderungsantrag mit.
Der heutige Beschluss soll klar machen, dass Klimaanpassung nicht hinten abfallen darf, sondern in Entscheidungen, insbesondere baulicher Art, von essentieller Bedeutung ist. Die Formulierung muss entsprechend deutlich sein, aber auch noch die Berücksichtigung anderer Faktoren wie Barrierefreiheit, Kosten und Klimaschutz erlauben. Den Änderungsantrag Schärfung einzelner Formulierungen sehen wir vor diesem Hintergrund als eine positive Ergänzung.