30. Juli 2023

CDU-Stadtverband kritisiert den Entwurf zum Landesjagdgesetz: Einigkeit mit MdL Horst Gies und Jagdvorstand Torben Butchereit

Geschlos­se­ne Rei­hen im CDU-Stadt­­­ver­­­band Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler und im Jagd­vor­stand der Jagd­ge­nos­sen­schaft Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler I. gegen den Refe­ren­ten­ent­wurf zum Lan­des­jagd­ge­setz. Für den CDU-Frak­­ti­ons- und Par­tei­vor­sit­zen­den von Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler Peter Ropertz ist der Ent­wurf “in die­ser Form nicht akzep­ta­bel und rigo­ros abzu­leh­nen”. Er geht mit sei­ner Ein­schät­zung kon­form mit den Äuße­run­gen von CDU-MdL und jagd­po­li­ti­schem Spre­cher der RLP-CDU Horst Gies, der den Ent­wurf “Als Schlag ins Gesicht” bezeich­net. „Mit dem vor­lie­gen­den Ent­wurf möch­te das grün geführ­te Minis­te­ri­um unse­ren Jäge­rin­nen und Jägern im Land jeg­li­che Kom­pe­tenz abschrei­ben“, so Gies. Der CDU-Abge­­or­d­­ne­­te ist erschüt­tert, dass zukünf­tig behörd­li­che Anord­nun­gen und Anwei­sun­gen der Jäger­schaft vor­schrei­ben sol­len, wie sie ihre Tätig­keit aus­zu­üben haben. Auch weiß Gies, der selbst Jäger ist, dass mit die­sem Ent­wurf der Wald­bau weit über den Arten­schutz und die Hege gestellt wird. „Mit die­sem Gesetz droht die Gefahr, dass ein Keil zwi­schen Behör­den, Wald­be­sit­zer sowie Jäge­rin­nen und Jäger und Natur­schüt­zer getrie­ben wird. Denn gera­de in die­sen Berei­chen arbei­ten wir bis­her mit den Kreis­grup­pen und Kom­mu­nen vor Ort ver­trau­ens­voll zusam­men – wir als Jäger sehen uns als wich­ti­gen Bestand­teil“. Der Jagd­vor­ste­her der Jagd­ge­nos­sen­schaft (JG) Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler I Dr. Tor­ben But­che­reit betont: ” Im Ergeb­nis leh­nen wir den Ent­wurf kom­plett ab, er muss voll­stän­dig zurück­ge­nom­men wer­den. Trotz erheb­li­cher Kri­tik­punk­te, wie ins­be­son­de­re Tier­schutz, möch­te ich mich hier auf die ange­frag­te Situa­ti­on der Jagd­ge­nos­sen­schaf­ten fokus­sie­ren. Der Ent­wurf ent­eig­net die Land­eigen­tü­mer, ver­stößt gegen den Tier­schutz, schafft mehr Staat und mehr Büro­kra­tie, ver­stößt gegen das Prin­zip der Ört­lich­keit und schwächt in sei­ner Gesamt­heit den länd­li­chen Raum.” Nach Auf­fas­sung von Dr. But­che­reit greift der Ent­wurf tief­ge­hend in die Rech­te der Jagd­ge­nos­sen­schaft ein: ” Bis­her schlie­ßen die JGs einen Pacht­ver­trag mit ihren Jagd­päch­tern nach ihren Vor­stel­lun­gen. Bis­her tref­fen sie Abschuss­ver­ein­ba­run­gen mit ihrem Ver­trags­part­ner. Nach dem neu­en Ent­wurf kön­nen alle Grund­stücks­ei­gen­tü­mer von dem Recht Gebrauch machen, die Jagd selbst oder durch einen Drit­ten inner­halb eines ver­pach­te­ten Bezir­kes aus­üben zu las­sen, also aus der Genos­sen­schaft aus­zu­sche­ren. Damit gibt es nicht mehr einen ver­ant­wort­li­chen Päch­ter, son­dern im schlimms­ten Fall Tau­sen­de! Dies ist nicht mehr prak­ti­ka­bel. Nach dem neu­en Recht gibt es kei­ne Abschus­s­­ver­­ein­­ba­run-gen mehr. Der Staat bestimmt, ob der Pacht­ver­trag wegen Nicht­ein­hal­tung forst­li­cher Zie­le frist­los künd­bar ist. Das ist eine inak­zep­ta­ble staat­li­che Ein­mi­schung in die Pri­vat­au­to­no­mie. Nach dem neu­en Recht bestimmt der Forst die Abschuss­hö­he, zen­tral über die Obe­re Jagd­be­hör­de, die kei­ne Orts­kennt­nis hat.” Der Jagd­vor­ste­her befürch­tet gra­vie­ren­de Fol­gen: ” Die Revie­re wer­den zum Groß­teil unver­pacht­bar sein. Die Pacht­erlö­se wer­den min­des­tens sin­ken. Die Jagd­ge­nos­sen­schaf­ten, damit alle Land­eigen­tü­mer, wer­den auf den Wild­schä­den sit­zen blei­ben.” Für Peter Ropertz steht fest, dass Ent­schei­dun­gen am bes­tem dort getrof­fen wer­den, wo sie ihre Aus­wir­kun­gen haben. Des­we­gen for­dert er Ent­schei­dun­gen vor Ort bei den Ver­ant­wort­li­chen und nicht am grü­nen Kabi­netts­tisch oder der Amtsstube.